Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung

Chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen sind die wohl meist verbreiteten, destruktiven Lungenerkrankungen weltweit. Für das Jahr 2020 wird prognostiziert, dass COPD auf dem dritten Platz der häufigsten Erkrankungen weltweit liegt [WHO, 2011].

Kennzeichnend für COPD sind z.B. die progressiven und teilweise irreversiblen Minderungen des Luftflusses (Ventilationsobstruktion), der Verlust der Alveolarsepten, die Beeinträchtigung der Kapazität des Gasaustausches, der Verlust der Elastizität der Lunge sowie die Ausbildung einer pulmonalen Hypertonie bis in weit fortgeschrittene Krankheitsstadien. Medikamente können helfen, die Beschwerden zu lindern und ein Fortschreiten der Krankheit zu vermeiden, eine Heilung der COPD ist derzeit nicht möglich. Gegenwärtig gibt nur die BOLD-Studie Aufschluss über die COPD-Prävalenz in Deutschland, jedoch sind derzeit keine ausreichenden epidemiologischen Daten verfügbar.

Die pathogenetischen, molekularen Mechanismen liegen verschiedenen COPD-Phänotypen zu Grunde, welche weitestgehend unbekannt sind. Daher fehlen auch spezifische Therapieansätze. Die Prognose der Patienten wird entscheidend beeinflusst durch die extrapulmonalen, pathologischen Gegebenheiten. Die Annahme, dass Entzündungsprozesse von der Lunge in den Körperkreislauf übergehen, kann möglicherweise auf einem einzigen entscheidenden Ereignis basieren. Auf der anderen Seite kann die reduzierte physische Aktivität, die als eine bedeutende Konsequenz der COPD genannt wird, möglicherweise auch erheblich zu systemischen Entzündungen beitragen.

Es wird angenommen, dass die Phänotypisierung der COPD auf dem Gebiet der klinischen Manifestation, Physiologie und Morphologie sowie auf dem Gebiet der lokalen als auch systemischen Entzündungsprozesse dazu führen wird, dass ein besseres Verständnis für die Krankheitsmechanismen und Entwicklung differenzierter Therapieansätze zu erlangen. Außerdem kann eine Phänotypisierung möglicherweise helfen, Dopplungen zwischen bestimmten Asthma- und COPD-Phänotypen aufzuzeigen, die kürzlich identifiziert wurden.

Forschungsprojekte bei BREATH

Im Forschungsfeld COPD bietet BREATH sowohl im Bereich der Radiologie als auch der Mikroskopie eine breite Expertise bezüglich der bildgebenden pulmonalen Darstellung für präklinische und klinische Fragestellungen. An der MHH wurden mikroskopiebasierte Bildbearbeitungs-Tools für eine quantitative Ausprägung der Lungenmorphologie etabliert, mit einem besonderen Schwerpunkt auf gestaltungsbasierte, stereologische Verfahren.

Außerdem bringen die BREATH Forscher große Erfahrungen aus frühen klinischen Studien der Phasen I/II ein.